S W O T, S W A T – W T F !?

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Annika Schwab
03. 05. 2023• min Lesezeit

Manchmal sind Tippfehler ein Segen. Für mich zum Beispiel, der des geschätzten Kollegen Manuel Werner bescherte mir heute diese Blüte: Aus der eigentlich gemeinten SWOT hat er mich kurzerhand zum SWAT gemacht, sozusagen zur welt-ersten SWOT-SWAT-Einheit. Das nehme ich gerne als Kompliment entgegen. Was ist daran besonders, außer dem durchaus schmeichelhaften Personenkult? Die Haltung.

Die gute alte SWOT-Analyse oder Stärken-Schwächen-Profil, ist für fast alle ein alter Hut. Sie wirkt wie ein angestaubtes Relikt aus den goldenen Zeiten der Marketing-Basics. Alle (vor allem Unternehmer aus dem Mittelstand) lehnen sich zurück: kennen wir schon, haben wir schon gemacht.

Die Frage dabei, und der feine Unterschied: WIE haben Sie sie denn gemacht, die SWOT? Vermutlich saßen Sie im Team zusammen. Einige mit innerem Augenrollen – »schon wieder so ein langes Meeting, und ich habe doch noch so viel zu tun!« Andere mit nachvollziehbarer Ungeduld: »Himmel, das wissen wir doch alles, ich arbeite schließlich seit 10 Jahren hier!« Und wieder andere mit unverhohlenem Widerstand der unerbittlichen "Marketingsinnlosigkeit" gegenüber: »So ein Bullshit!« Dann gibt es da noch den wackeren Rest des Teams. Mit dem scheinbar aussichtslosen Bemühen, doch nochmal neu hinzuschauen, ob hier nicht doch ein Schatz zu heben sei, der bisher unentdeckt blieb (leichter Pessimismus inklusive). Alle diese Haltungen haben ihre Berechtigung. Alle diese Sichtweisen sind mir, gerade in meiner Tätigkeit als Beraterin, schon begegnet.

Aber wieso bringt eine SWOT auf diese Weise so selten brauchbare Ergebnisse?

Meine Erfahrung dazu – und gleich ein paar Good News für Sie: Es liegt nicht an Ihnen. Das Kernproblem und die Kernchance können so gar nicht entdeckt werden. Um einen tatsächlichen Unterschied zu machen, wirklich neue Ufer zu erahnen, dafür braucht es eine grundlegend andere Haltung. Und das ist: der Blick von außen.

So einfach es klingt: diese Haltung geht »von innen« eben nicht. Oder sagen wir: nur sehr schwer, vor allem zwischen drei Krankheitsfällen im Innendienst, einem Fakturierungsstau und kniffligen, zeitkritischen Kundenanfragen.

Um eine neue Perspektive hineinzubringen, braucht es eine Außensicht.

Und die am besten gleich zweifach:

  • Über ein externes, erfahrenes Beratungsteam, das nicht nur tut, was Sie wollen, und nicht nur sagt, was Sie vorgeben.
  • Über die Sicht Ihrer Kunden. Auf Sie – Ihr Angebot, Ihre Dienstleistung. Und die am besten im schonungslosen O-Ton, dann, wenn es ehrlich wird. Also nicht direkt vom Kunden an Sie. Denn auch das geht nur über ein externe Interviewer. (Wie das funktioniert, ist ein anderes Kapitel.)

Mit diesen beiden Perspektiven wird die SWOT tatsächlich zur SWAT (für die weniger Militaristischen unter Ihnen: Special Weapons and Tactics). Sie erlaubt, ein paar wirklich neue Einsichten zu gewinnen, das eigene Profil zu schärfen und eine treffende Story zu entwickeln.
Was mich selbst betrifft: Für mich ist es inspirierend mit hohem Spaßfaktor, auf diese Art mit meinen Kunden zu arbeiten. Und das natürlich mit dem besten (SWOT-SWAT) Team von allen. Danke nochmal, Manu.

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Annika Schwab
Prokuristin